26/09/2024 0 Kommentare
Ansprache von Propst Block
Ansprache von Propst Block
# Berichte aus dem Gemeindeleben

Ansprache von Propst Block
zum Aussendungsgottesdienst von Pastor Andreas Spingler am 21.07.2024
Liebe Gottesdienst-Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder im Glauben, heute besonders: Lieber Pastor Andreas Spingler!
Erst einmal dies: Als Ihr Propst freue ich mich, an diesem Tag mit Ihnen und Euch gemeinsam unseren GOTT zu feiern! IHN zu leben, vor IHM unser Leben auszubreiten und sich von IHM stärken zu lassen auf unserem Weg in eine neue Woche!
Und ich freue mich, heute dabei zu sein, wenn wir von Ihnen, lieber Andreas Spingler, Abschied nehmen aus dem Dienst in dieser Kirchengemeinde. Und für Sie zugleich um GOTTES guten Segen bitten, für Ihre Wege – nicht nur in eine kommende Woche, sondern in einen neuen Lebensabschnitt, in einen neuen Ruf, dem Sie folgen wollen. Ich tue das mit einem lachenden und weinenden Auge: Weinend, weil ich Sie als Pastor hier in Henstedt wirklich sehr geschätzt habe; lachend, weil ich mich „mit dem Hut“ des Vorstandsvorsitzenden des Ökumenewerks über Ihre Bewerbung auf die Pfarrstelle zur Entsendung nach Papua-Neuguinea auch gefreut habe.
Ja, ich bin gern dabei! Nicht, nur weil Pröpste bei solch offiziellen Anlässen „immer irgendwie auftauchen“. Sondern, weil ich sagen und zeigen möchte: Ihre Kirche, die Nordkirche, nimmt Anteil an den Entwicklungen in Henstedt und eben auch von ihren Pastorinnen und Pastoren auf ihrem Weg im Dienst für das Evangelium.
(An dieser Stelle möchte ich auch herzlich grüßen von Ihrem früheren Propst Kurt Riecke, der gegenwärtig auf hoher See als Seelsorger unterwegs ist…).
Als ich Sie, lieber Bruder Spingler, vor mehr als vierzehn Jahren hier im Gottesdienst vorstellte, da war manches ganz anders – und dann doch einiges auch ein bisschen ähnlich:
Ganz anders war, dass wir beide damals eben vierzehn Jahre jünger waren (man sieht es uns kaum an…).
Und es war die Nordelbische Kirche (die gab es damals noch), die Sie als jungen Berufsanfänger nach Henstedt entsandt hatte, auf Ihre erste Pfarrstelle. Schließlich, Sie kamen in eine Gemeinde, die „Ev.-Luth. Kirchengemeinde Henstedt-Ulzburg“ hieß… Heute verabschieden Sie sich aus der „Kirchengemeinde Erlöserkirche Henstedt“.
Ja, manches hat sich inzwischen verändert…Aber Ähnliches zu damals gibt es auch: Sie sprechen immer noch „eher nicht schleswig-holsteinisch“ – und das ist gut so!
Die Kirchengemeinde von damals hat sich zwar inzwischen in zwei Gemeinden geteilt. Aber damals wie heute stand die Gemeinde an der Schwelle zu einem Neuaufbruch: Damals nach einer längeren Vakanz mit Vertretung und eine erst mühsam zu klärende Frage der künftigen Pfarrstellenbesetzung. Heute stehen Sie als Gemeinde am Start in die organisatorische Eigenverantwortung.
Und obwohl mir im Vorwege eingeschärft wurde, dass es heute nicht um einen traurigen Abschied, sondern um eine fröhliche Entsendung gehen soll – so muss doch wohl mindestens hier einmal gesagt werden: Dass Sie uns in Altholstein und in Henstedt verlassen, ist doch irgendwie auch schade!
Lieber Pastor Spingler, als ich Sie vor 14 Jahren hier als jungen neuen Pastor vorstellen durfte, da habe ich Jesu Wort aus dem Lukas-Evangelium zitiert: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ (Lk. 9,62).
Frei übersetzt: „Jetzt gilt es! Mach’s richtig – und nicht mit halbem Herzen!“
„Jetzt gilt es! Mach’s richtig – mit ganzem Herzen!“ – das können wir uns als ein Wort Jesu an Sie und uns auch heute sagen lassen, oder? Für den Weg der Gemeinde in die Zukunft und für Ihren Weg auf die andere Seite der Erdkugel – und doch mit uns verbunden, nicht nur durchs Internet, sondern im Glauben, im Gebet.
„Mach’s mit ganzem Herzen!“ – Ja, so habe ich Sie als Pastor über die Jahre immer erlebt: Mit ganzem Herzen! In Gottesdiensten (zuletzt war ich ja Anfang des Jahres dabei), bei denen immer spürbar ist, wie sehr Sie es lieben, wenn es ein Gottesdienst der ganzen Gemeinde ist, an dem sich viele gleichberechtigt beteiligen und ihn feiern!
Und ebenso, wie Sie auf die Menschen hier schauen: Auf die, die sich sehr bewusst zum Glauben halten – aber auch auf die, die fern sind und die trotzdem von Gott nicht vergessen sind. „Mit ganzem Herzen“ –
So haben Sie sich auch ins größere Ganze unseres Kirchenkreises eingebracht: Nicht im Kreis derer bleiben, die man kennt und mit denen man dieselbe Glaubenssprache spricht, sondern Verantwortung übernehmen für den Weg der ganzen Kirche. Und so haben Sie uns im Kirchenkreisrat auch beeindruckt, als Sie dort in großer Loyalität zur ganzen Kirchengemeinde Henstedt-Ulzburg von dem Guten sprachen, was werden kann, wenn man nun als zwei befreundete Gemeinden den Weg an der Seite Jesu weitergeht.
„Mach’s mit ganzem Herzen!“ – Vieles könnte ich nun noch mit Ihnen erinnern vom segensreichen Wirken von Andreas Spingler in Henstedt und auch in Ulzburg. In Hauskreisen, in der Jugendarbeit und im Konfirmandenunterricht, in der Seelsorge und im Gemeindeaufbau, im Kirchengemeinderat und in der Region…
„…mit ganzem Herzen“ – klar, wer so schön „fränkelt“, dem glaubt man das zugwandte Herz vielleicht leichter. Aber eben auch an dem, was Ihre Botschaft ist und wie Sie sie gelebt haben, ist die „Liebe Jesu schon wirklich spürbar und erlebbar“ geworden.
Nun also geht’s weiter – hinaus in die weite Welt. Und zugleich auf den Spuren der eigenen Familiengeschichte in Papua-Neuguinea. Und dort hinaus möchte ich Ihnen noch ein weiteres Wort unseres Glaubens mitgeben, ein Wort des Paulus an die Gemeinde in Ephesus: „Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der unser Haupt ist: Christus.“ (Eph. 4,15).
„Wahrhaftig in der Liebe“ – nun zu den Menschen dort, die uns noch einmal neu vor Herausforderungen einer anderen Kultur stellen.
Und persönlich für Sie, lieber Bruder Spingler: „wachsen in allen Stücken zu dem hin, der unser Haupt ist: Christus.“ – Das gilt‘s jetzt!
Machen Sie es richtig – „mit ganzem Herzen!“ Und gestärkt, getröstet und ermutigt durch unseren barmherzigen Gott. Amen.
Propst Stefan Block
Anmerkung der Redaktion: Wir danken Propst Block sehr herzlich, dass er uns sein Grußwort sehr schnell und unbürokratisch zur Verfügung gestellt hat! Das Copyright für das Foto ist bei © Anna Leeste-Matzen.
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