„Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun.“ Psalm 73,28

23 Jahre lang war Stefan Block Propst im Kirchenkreis Altholstein, viele Jahre davon war er auch für unsere Gemeinde zuständig. Und vermutlich hat er mit kaum einer anderen Gemeinde in den vergangenen zwei Jahren so engen Kontakt gehabt wie mit uns. Da waren viele intensive Gespräche über die Gemeindeteilung in verschiedensten Leitungsgremien und im Januar unser Festgottesdienst mit anschließender Feier, die er besucht hat. Im Sommer kam er dann zum Aussendungsgottesdienst von Pastor Andreas Spingler und predigte wenige Wochen später in einem Gottesdienst in Breklum zur Einführung in dessen Dienst in PNG.

Am 31.10. stand Propst Stefan Block nun selbst im Mittelpunkt, denn er wurde in einem feierlichen Gottesdienst in der Anscharkirche in Neumünster in den Ruhestand verabschiedet. Als Mitglieder der Kirchenkreissynode waren wir hierzu eingeladen und saßen erwartungsvoll in einer bis zum letzten Platz besetzten Kirche. Begleitet von der Orgel zogen zu Beginn jede Menge Pastoren (so viele Menschen in Talar habe ich noch nicht live gesehen) sowie der Kirchenkreisrat, Propst Block und Bischöfin Nora Steen in die Kirche ein. 

Es folgten modernere und traditionellere Lieder, die wir stimmgewaltig gesungen haben (das war wirklich beeindruckend), sowie ein Vortragsstück vom Projektchor der Anscharkirche.

Propst Block hat dann über Psalm 73, Vers 28 gepredigt (siehe oben). Diesen Vers hat er sich nicht selbst ausgesucht – es war sein früherer Pastor, der ihn konfirmiert hat. Mich beeindruckt immer wieder, wie passend Menschen und Worte zusammenkommen (denn den beruflichen Werdegang von Propst Block konnte sein Pastor damals sicherlich nicht ahnen…)

Nach der Predigt kamen die Abschiedsworte von Bischöfin Nora Steen – diese kannte ich bislang nur von Videobotschaften bei der Synode. Sehr persönlich hat sie das Wirken von Propst Block gewürdigt und ihn danach formal entpflichtet. Wer Propst Block vor Augen hat, verbindet mit ihm sicherlich rein optisch auch immer eine Kette mit einem großen silbernen Kreuz. 

Diese Kette wurde dem Propst abgenommen und auf den Altar gelegt. Nach Segensworten und einem Gebet stand der Propst auf und drehte sich zur Gemeinde um - und wir alle standen auf und applaudierten ziemlich lange. Maiken (Spingler), Peter (Fleck) und ich waren uns einig: das war der bewegendste Teil des Gottesdienstes.

Im Anschluss gab es einen Empfang in der Stadthalle Neumünster mit leckeren Häppchen, Getränken und jede Menge liebevolle Abschiedsworte für den Propst. Es war spürbar, dass dort nicht einfach ein kirchlicher Würdenträger verabschiedet wurde, sondern jemand, der in unserem Kirchenkreis und vor allem auch in und um Neumünster Dinge bewegt hat und Spuren hinterlässt.

Ich selbst durfte ihn im Rahmen meiner Bürotätigkeit immer als sehr nahbar und unterstützend erleben, das war immer sehr angenehm.

Einen Nachfolger für Propst Block gibt es noch nicht, allerdings eine vertraute Vertretungsregelung: Pastor Christian Kröger wird die Aufgaben bis zu seinem Ruhestand im Herbst nächsten Jahres übernehmen, währenddessen wird ein neuer Propst gesucht; so haben wir es in der Synode beschlossen. Pastor Kröger kennt unsere Gemeinde aus den Beratungen über die Teilung und hat schon in verschiedenen Situationen mit Propst Block zusammengearbeitet. Und wer von euch in dem PNG-Partnerschaftsgottesdienst war, hat ihn dort erlebt (der Mann mit den grauen Haaren zum Zopf, der u.a. von seinem Vikariat in PNG erzählt hat). Insofern denke ich, dass wir auf dieser Leitungsebene gut versorgt sind.

Heike Ufen

P.S. Wer mehr lesen möchte, findet Berichte auf der Homepage von unserem Kirchenkreis: www.kirchenkreis-altholstein.de